MEINE FAMILIE
Von Oscar K.
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Das ist meine Familie, Omas und Opas, Onkel und Tanten und Schwestern der Mutter und Geschwister des Vaters und Kinder und Enkel und Vettern und Cousinen – und ein Hund. Der heisst Jens. Ich heisse Oscar, und es ist mein Geburtstag. Ich habe eine Mundharmonika bekommen.
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Der Grosse in der Mitte des Bildes mit Brille ist mein Vater. Er heisst Carl Emil. Er ist Bäcker. Und neben ihm steht meine Mutter. Sie hat Dauerwellen und heisst Louise. Marie Louise.
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Der, der zu Jens guckt, ist mein Bruder. Er heisst auch Jens. Es ist der Hund, der nach meinem Bruder benannt ist. Jens war nicht unser Hund, als er klein war, sondern der des Nachbarn. Der Nachbar meinte, es war lustig, dass es zwei Jens’ auf der Strasse gab, und immer ging er herum und rief: ”Jens! Je-ens!” und lachte und lachte. So schliesslich nahm Jens seine Zahnbürste und seinen Rucksack und zog bei uns ein ...
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Das Mädchen mit den Zöpfen ist meine grosse Schwester. Sie heisst Else. Mein Vater, Carl Emil, ist bloss nicht ihr Vater. Er heisst Vagn und war der Verlobte meiner Mutter, bevor sie meinen Vater heiratete. Darüber ist mein Vater ärgerlich.
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Das ist mein Opa, der Vater meines Vaters, Johannes. Früher war er Maurer. Meine Oma ist nicht da. Sie starb letztes Jahr. Sie hiess Ellen und strickte Zipfelmützen mit Bommel. Nach dem Hering und ein paar doppelten Schnäpsen kriegt Opa Tränen in die Augen, wenn er an sie dennkt.
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Die Dame mit der Kaffekanne neben meinem Opa heisst Olga. Wir nennen sie Tante, obwohl sie nicht zu unserer Familie gehört. Sie arbeitet in Lidl und macht den Einkauf für Opa.
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Der Vater meiner Mutter sitzt auf dem blauen Stuhl. Er hat schlechte Beine und heisst Ivan. Früher war er Radrennfahrer und mit meiner Oma verheiratet. Jetzt sind sie geschieden. Meine Oma heisst Maja. Da ist sie, die mit dem Hut auf der anderen Seite.
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Der Mann, der seinen Arm um Maja legt, verkauft Autos. Er heisst Knud und lädt meine Oma ein zu Ferienreisen nach Griechenland und Tunesien. ”Was juckt das mich?!” sagt Ivan und schaut gleichgültig drein.
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Die da mit der frechen Frisur, das ist Karen. Sie ist nicht von unserer Familie, aber verkauft im Laden und wohnt dort im Dornenweg. In der Nummer 11. Sie kichert immer, wenn mein Vater etwas sagt. Darüber ist meine Mutter ärgerlich.
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Der Bengel mit den ernsten Augen heisst Kaj. Er gehört sozusagen auch nicht zu unserer Familie, sondern ist der älteste Sohn der ersten Frau meines Vaters. Zu Kajs Konfirmation wurden die Erwachsenen betrunken, und sein richtiger Vater, der Ejnar heisst, erschoss aus Versehen die Katze von Kaj mit einem Jagdgewehr. Die hiess Kitty. Kaj ist mit Gitty verlobt, die hinten steht und verschreckt aussieht. Sie wollen in der Kirche heiraten.
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Die zwei, die jeder nach einer anderen Seite sehen, sind Onkel Adolf und Tante Tut. Adolf ist Uhrmacher. Tut ist die grosse Schwester meiner Mutter. Eigentlich heisst sie Birgitte, wir nennen sie aber Tut. Vor vier Jahren kam Adolf zwei Tage zu spät zu Weihnachten, seitdem hat Tut nicht mit ihm gesprochen, aber sonst haben sie es gut. Dann unterhalte ich mich mit Henning, meinem Stiefsohn, sagt Adolf und sieht stolz aus.
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Henning ist der Lange da mit kurzen Hosen und Tuts Sohn aus erster Ehe. Vetter Henning ist wortblind und besucht nie seinen Vater. Das ist besser so, sagt Tut.
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Ganz links steht Hedwig, die Schwester meines Vaters. Sie ist alleinstehend und weint gut bei Beerdigungen. Sie hat gerade geweint, aber das ist, weil Maja, meine Oma, sich im Badezimmer einschloss und nicht rauskommen wollte, weil Knud Hedwig auf den Hintern geklapst hatte, und sie nicht protestierte.
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Bald gehen sie alle nach Hause, Opas und Omas, Onkel und Tanten, Vettern und Cousinen ... Dann ist der Geburtstag vorbei. Ich bin nicht auf dem Bild. Mich haben sie vergessen. Im Schrank. Weil ich auf der Mundharmonika spielte.
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